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DAX – Jetzt ist Schluss mit lustig!

30. Januar 2012, 15:46 Uhr

Freie Analysen

Die Krise ist vorbei. Zumindest könnte man das glauben, wenn man sich den DAX-Verlauf seit Jahresbeginn anschaut. Der Deutsche Leitindex gewann bis zum Ende der vergangenen Woche über 600 Punkte bzw. zeitweise 11 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 30.12.2011 hinzu. Das ist doch ein toller Jahresauftakt. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, stehen die Kurse bis zum Jahresende bei 8.000 Punkten. Ist es jetzt also an der Zeit auf den fahrenden Zug aufzuspringen und sich auf die Bullenseite zu schlagen?

Wenn Sie meinen DAX Jahresausblick 2012 gelesen haben, wissen Sie, dass ich die aktuelle Aufwärtsbewegung sehr skeptisch interpretiere. Schon vor 3 1/2 Wochen hatte ich im Chart vermerkt, dass die Aufwärtsbewegung nichts Nachhaltiges, sondern nur eine Bärenmarktrally ist. Bei dieser Einschätzung bleibe ich grundsätzlich auch heute.

Zitat von damals: “Bevor der DAX jedoch wieder abrubt nach unten wegbricht, erwarte ich im Januar noch eine verhältnismäßig kurze Zeit steigender Kurse. Die Bärenmarktrally, die uns seit September 2011 begleitet, hat noch etwas Platz nach oben. Entsprechend der im Chart des DAX Future eingezeichneten Widerstände, ergeben sich hier Kursziele für die Welle B/X von 6.450 bis 6.750. In diesem Kurszielgebiet muss jeder Zeit mit einsetzenden fallenden Kursen und dem entsprechenden Beginn der Abwärtswelle C/Y gerechnet werden.”

DAX Jahresausblick 2012 (3. Januar 2012)

Die angegebene Spanne wurde im unteren Drittel abgearbeitet. Am 27. Januar erreichte der FDAX 6.579 und der DAX Index 6.574,19 Punkte. OK, keine Frage, 6.450 bis 6.750 ist/war eine doch recht große Spanne. Zum Zeitpunkt, als ich dieses Bereich definierte, war aber eine genauere Angabe eines Trendwendebereichs nicht möglich.

120130-DAX-d

Folgende 7 Gründe sprechen jetzt meiner Meinung nach dafür, dass der DAX-Index – solange die eingangs genannten Hochs halten – wieder vor einer größeren Abwärtsbewegung steht:

1. Es liegt eine Kurs/Volumen-Divergenz vor. Das Handelsvolumen spiegelt sich nicht im Kursanstieg wider.
2. Der DAX stand in der letzten Woche nahe  am 61,8 % Retracement.
3. Im Tages-Chart steht einem weiteren Kurssprung ein Kreuzwiderstand im Weg.
4. Welle B dauert zeitlich nahezu so lang wie Welle A.
5. Der MACD zeigt eine negative Divergenz und steht kurz vor einem Verkaufsignal.
6. Der RSI befindet sich in der Verkaufszone.
7. Die Bullenquote bewegt sich derzeit laut www.animusx.de wieder bei 60 %.

Dem Umstand, dass die Kurse nun schon mehrere Tage hintereinander über der 200-Tage-Linie notieren, bemesse ich übrigens keiner großen Bedeutung bei. Fehlausbrüche gab es mit dieser Durchnittslinie schon oft.

Das nächste Kursziel für den DAX-Index sehe ich bei etwa 6.000 Punkte. Dort verläuft nämlich eine charttechnische Unterstützung, die sich durch das Tief Ende September und Ende 2011 ergibt. Sollte der DAX dort durchrutschen, wäre der Weg frei unter die 5.000er Marke Richtung 4.500. 4.500 ist und bleibt mein Kursziel für das Jahrestief in 2012. Erst ab dort kann ich mir den Start einer neuen nachhaltigen Aufwärtsbewegung über 8.000 vorstellen (Details dazu im Jahresausblick!).

Alternativ könnte die 6.000er Marke allerdings auch erst einmal halten. In diesem Fall würden wir noch einmal eine kurze Rally auf 6.600 sehen. Doch auch diese kann den Rutsch auf 4.500 nicht verhindern. Nur zeitlich etwas hinauszögern. Welle B/X würde sich in dann dieser Konstellation als typisches Dreieck darstellen. Am Kursziel für Welle C/Y würde sich nichts ändern.

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Abschließend noch einen Blick auf den VDAX New Volatilitäts-Index. Dieser springt heute um fast 10 % nach oben. Seit dem Spike im August 2011 auf über 50 ist er bis in die letzte Handelswoche kontinuierlich unter 23 zurückgefallen. Mit diesem Niveau erreicht er zum Einen das Niveau, bei dem der DAX im Juli 2011 in die 2.500-Punkte-Abwärtsbewegung überging. Zum anderen zeigt der verhältnis niedrige Stand die zunehmende Sorglosigkeit der Anleger an. Zusätzlich hat der VDAX mit Blick auf die Charttechnik einen bulischen Keil gebildet, der auf einen baldigen Ausbruch nach oben hindeutet. Eine steigender VDAX bedeutet fallende DAX-Kurse!

Der VDAX rundet also das (negative) DAX-Bild, welches ich Ihnen vorab vermittelt habe, zusätzlich ab. Jetzt ist also Schluss mit lustig. Die Realität wird die Börsen sehr viel schneller einholen, als vielen Anlegern und Marktteilnehmern lieb ist.

Sie können nicht glauben, dass der DAX tatsächlich noch einmal auf 4.500 fallen könnte? Verfolgen Sie meine DAX-Analysen zeitnah und tragen Sie sich für meinen Newsletter ein! Unverbindlich & kostenfrei.

Viele Grüße aus Berlin

Ihr Robert Schröder

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